Eine Münsterländerin beim ESC? Für Giulia Wahn aus unserer Region wird dieser Traum in diesem Jahr in Erfüllung gehen. Als Background-Sängerin für San Marino wird sie beim „Eurovision Song Contest“ in Tel Aviv für Stimmung sorgen. Wir haben das sympathische Goldkehlchen zum Interview getroffen. Wie es zu dem Auftritt kam, wie Giulia mit Lampenfieber umgeht und wo sie sich in Münster inspirieren lässt, erfährt ihr hier.
ESC 2019: Giulia Wahn ist dabei
Liebe Giulia, du fliegst im Mai zum ESC, singst dort als Background-Sängerin. Kannst du kurz erzählen, wie es dazu kam?
Ich wurde im Januar angeschrieben und bin erst mal gar nicht darauf eingegangen bis ich dann nach drei oder vier Tagen sporadisch antwortete. Ich dachte es ging zuerst um ein simples Jobangebot… Es kommt schon mal vor, dass via Facebook und Co. unseriöse Anfragen kommen, die ich dann gar nicht beantworte. Nachdem ich mich dann aber mit dem Frank in Verbindung gesetzt habe, nahm alles seinen Lauf. Ich wurde nach Frankfurt eingeladen, mir wurde der Song vorgespielt, der Künstler und das zu repräsentierende Land vorgestellt und ich stimmte zu.
Wie bereitest du dich auf den Auftritt vor?
Wir sind ein Team aus fünf Sängern und bereiten uns zur Zeit mit terminierten Proben in Frankfurt vor. Dazu kommen Choreo-Proben und demnächst noch Sound- , Technik- und In-Ear-Proben. In Tel Aviv selbst wird es dann nahezu täglich Fernseh-, Kamera-, Staging-, Ablaufproben geben, Fittings etcpp. Ich selbst versuche, mich fitnesstechnisch und gesundheitlich fit zu halten.
Worauf freust du dich besonders beim ESC?
Ich bin sehr auf die Größe und die Maße der Bühne gespannt. Ich glaube es ist ein jeder Künstlers Traum mal auf so einer riesen Bühne zu stehen. Natürlich bin ich auf das Land gespannt, auf die ganzen Länder die beim Esc antreten, die Kollegen, die Konkurrenz. Ich freue mich sehr auf die Erfahrung und darauf, meinen Horizont und Erfahrungsstand zu erweitern.
Wie gehst du mit dem Lampenfieber vor dieser riesigen Veranstaltung um?
Ich habe noch keinen blassen Schimmer. Ich werde mir wahrscheinlich vorher den ein oder anderen Schnaps reinpfeifen.
Welche Orte besuchst du zur Vorbereitung in Münster?
Wenn ich in Münster bin, gehe ich sehr gerne in die Kaffeegiesserei, die haben einfach den besten Haferccino den es gibt, vegane Kuchen und generell tolle Leckereien. Ich liebe das Hansa-Viertel und den Hafen.
Was liebst du besonders an Münster und welche sind deine Lieblingsplätze?
Was ich ganz besonders finde in Münster, ist der Markt. Erst vor Kurzem war ich noch mit meinen Eltern auf dem Markt Kaffee trinken und frühstücken, frische Blumen kaufen und schlendern. Das ist doch echt ein richtiges Münsteraner Ritual, habe ich das Gefühl. Münster ist für mich ein Gefühl von Heimat, ich komme gerne von meinen Touren zurück. Wir haben hier so viel Kultur, die Stadt ist recht grün, wir haben hier so viele mega Restaurants… Man kann hier immer etwas machen!
Du bist viel beruflich unterwegs. Was vermisst du dann am meisten an Münster?
Na ja, ich wohne ja etwas außerhalb von Münster und das, was ich am meisten vermisse, ist die Landschaft, die Weite, die Ruhe um Münster herum. Ich brauche die Natur, das Emsland, die Wälder, Spazierwege, meine Hunde, mein Pferd und meinen Garten. Dort kann ich Energie tanken für die nächsten Touren.