Botanischer Garten, die Grünflächen am Aasee und am Kanal: Zahllose Orte in Münster laden zum Schmökern ein. Ein gutes Buch kann bewegen. Zum Glück gibt es viele spannende im Münsteraner Agenda Verlag. Für die Kleinen hat der Verlag jetzt das Buch „Zwerg Uribert und seine Freunde“ von Florian Schaum auf den Markt gebracht. Wir haben mit dem Autor über das Buch, dessen Message und seine Liebe für Münster gesprochen. Doch damit nicht genug: Wir stellen euch außerdem weitere Publikationen des Agenda Verlags vor, in die sich definitiv ein Blick lohnt. Da ist alles dabei, von Krimi bis Sachbuch. Also liebe Leseratten – lasst euch von unseren Buchtipps inspirieren.
Florian Schaum: „Ein Kinderbuch ohne Bilder, ist wie Münsters Rathaus ohne Friedenssaal“
Florian, wie bist du auf die Idee gekommen, ein Kinderbuch zu schreiben?
Das war mehr oder weniger Zufall. Meine damalige Freundin hatte vor einigen Jahren Grundschullehramt studiert und sollte als Übungsaufgabe in ihrer Universität eine Kurzgeschichte für Kinder verfassen. Da ich im Gegensatz zu ihr schon immer ziemlich kreativ gewesen bin, hat sie mich darum gebeten, die Geschichte in ihrem Namen zu schreiben. So entstand dann tatsächlich das erste Kapitel meines Buches. Ich hatte also für meine Ex-Freundin die Geschichte geschrieben und diese kam bei ihrem Professor so gut an, dass er ihr nahelegte, sich einmal selbst als Kinderbuchautorin zu versuchen. Wenn ich es mir genau überlege, weiß ich gar nicht, ob das erste Uribert-Kapitel damals in der Universität unter ihrem Namen veröffentlicht wurde. Dann könnte Sie mich ja theoretisch fälschlicherweise wegen Urheberrechtsverletzung verklagen, falls Sie mittlerweile nicht mehr so gut auf mich zu sprechen sein sollte (lacht).
Aber im Ernst: Mir hat diese Aufgabe damals soviel Spaß bereitet, dass ich dem Rat des Professors gefolgt bin und angefangen habe, an dem Buch zu arbeiten. Eine langjährige Freundin aus Schulzeiten, Christa Bendler, hat mir zu dem Manuskript die Illustrationen geliefert. Dies war essentiell wichtig, denn ein Kinderbuch ohne Bilder ist wie Münsters Rathaus ohne Friedenssaal. Im letztem Jahr habe ich das Buch noch einmal überarbeitet und an aktuelle Themen angepasst. Und mit dem Agenda Verlag habe ich glücklicherweise einen tollen Unterstützer gefunden, der lokale Autoren fördert.
Worum geht es in deinem Buch?
Das Buch schreibt Kindergeschichten vom kleinen Zwerg Uribert, der zusammen und seinen Freunden in sechs kleinen Kapiteln verschiedene Abenteuer erlebt. Jedes Kapitel beinhaltet eine kleine Message an die Kids, aber ohne die Moralkeule zu schwingen. Da in den Stories auch aktuelle Themen wie Mobbing und Integration bespielt werden, bietet das Buch einen guten Mix aus Unterhaltung und pädagogischen Inhalten. Ich denke es ist wichtig, dass Kinder schon in frühen Jahre Werte vermittelt bekommen, die in unserer Gesellschaft eigentlich selbstverständlich sein sollten, es aber leider nicht mehr sind. Grundsätzlich soll das Buch die Kinder einfach nur glücklich machen.
Wer ist Uribert? Was macht ihn aus?
Uribert ist ein kleiner Zwerg mit einem großen Herzen. Er ist hilfsbereit und lässt seine Freunde nie im Stich. Zudem besticht der kleine Mann durch seine Cleverness, in brenzligen Situationen bewahrt er stets einen kühlen Kopf. Im Gesamtpaket ist Uribert wohl der perfekte Schwiegersohn. Mit viel Phantasie kann man also durchaus Parallelen zwischen Uribert und dem Autor ziehen (lacht).
Was habt ihr noch gemeinsam?
Die größte Gemeinsamkeit zwischen Uribert und mir besteht wohl darin, das wir beide Kämpfer sind und nie aufgeben. Egal wie aussichtslos eine Situation erscheint, wir bleiben immer optimistisch und positiv. Und natürlich bestechen sowohl der Zwergenmann als auch meine Wenigkeit durch unseren einzigartigen Humor (lacht).
Du willst die Einnahmen deines Buches spenden. Wie kam es dazu?
Es war nie mein Ziel, mit dem Buch großartig Geld zu generieren. Ich wollte einfach nur ein paar coole Geschichten für die Kids schreiben, und das ist mir meiner Meinung nach auch ganz gut gelungen. Daher habe ich mich dazu entschlossen, mein Autorenhonorar an Kinder in Not weiterzugeben. Mit den SOS Kinderdörfern habe ich schnell den perfekten Partner für meine Spendenaktion gefunden. Natürlich sind bei einer kleinen Lektüre wie dieser keine mega großen Umsätze zu erwarten, aber im Endeffekt hilft jeder Euro, und wer weiß: Vielleicht wird Uribert noch zum Harry Potter der Neuzeit und ein echter Kassenschlager.
Welche Orte in Münster inspirieren dich zum Schreiben?
Oh, da gibt es einige Plätze. Ich chille sehr gerne im Botanischen Garten am Schloss. Da es an diesem schönen Ort alles etwas entspannter zugeht, kommen mir dort beim relaxen oftmals gute Ideen in den Sinn. Ich besuche aber auch unglaublich gerne die Pleister Mühle oder schlendere einfach die Promenade entlang. Aber es muss nicht immer ruhig sein. Ab und an lasse ich mich auch vom Münsteraner Send inspirieren, dort ist immer viel los und man trifft auf die unterschiedlichsten Menschengruppen.
Was magst du besonders an Münster?
Definitiv die Menschen und die Kultur der Stadt. Die Leute hier stehen für ihre Werte ein, gehen auf die Straße und versuchen etwas zu bewegen. Die Münsteraner können stolz darauf sein, dass eine Partei wie die AFD in ihrer Stadt absolut keine Chance hat. Ich habe schon in einigen Städten Deutschlands gelebt, da sah es ganz anders aus. Generell hat sich Münster meiner Meinung nach enorm entwickelt Als ich vor zehn Jahren ins Rheinland gezogen bin, galt die Stadt bei vielen Leuten außerhalb Münsters als spießig, verstaubt, und altbacken. Besonders in den letzten Jahren hat sich der Wind enorm gedreht.
Münster steht für Offenheit und Toleranz, ist modern und fresh! Stellvertretend dafür stehen auch die Basketballer der WWU Baskets, über deren jüngsten Auftritte ich mich als eingefleischter Basketballliebhaber ganz besonders freue. Generell gilt: Ob jung oder alt, Münster hat für alle Altersgruppen etwas zu bieten. Das finde ich persönlich großartig. Seit meiner Rückkehr in die Stadt des westfälischen Friedens kann ich mir ein Leben außerhalb des Münsterlandes gar nicht mehr vorstellen.
Buchtipps aus Münster
„Flint oder der wundersame Gesang des Mellotron“ von Ernst Hofacker
Münster-Roman – Baader und Meinhof ballern sich durch die Republik, Netzer spielt bei Gladbach, und der Junge mit der Mundharmonika führt die Hitparade an – es ist die Zeit, als der 16-jährige Flint von Rockmusik und Revolution träumt. Genauso wie Eva, die sich Wolken schenken lässt, Sarah, die in fremden Seelen lesen kann, und Hannes, der nicht ahnt, wie schnell alles vorbei sein wird. Mehr als 30 Jahre später sind Flints Träume ausgeträumt: Seine große Liebe verlässt ihn über Nacht, seine Musikerkarriere liegt in Trümmern, und sein alter Erzfeind Borchert macht ihm das Leben zur Hölle – Flint scheint erledigt … Eine Geschichte vom ewigen Drama des Erwachsenwerdens, vom Träumen, vom Kämpfen, von der Liebe und vom Zauber der Musik. Nicht zuletzt aber auch eine Hommage an die altehrwürdige Stadt der Wiedertäufer. Preis: 19,90 Euro
„Mahrokh – Die Frau eines Terroristen“ von Elham Sayed Hashemi
Roman – Ein terroristisches Attentat auf die US-Botschaft in Kabul. Als die junge Afghanin erfährt, dass ihr Mann darin verwickelt ist, verändert sich ihr Leben schlagartig. Er ist gezwungen, nach Deutschland zu fliehen, um den lebensbedrohenden Konsequenzen seiner Tat zu entgehen. Doch die Schuldgefühle und die Liebe zu seiner Frau lassen ihn nicht los. Preis: 19,90 Euro
„Außer Kontrolle – Ein Münster-Krimi“ von Angela Pajec
Münster-Krimi – Für Kriminalhauptkommissar Winter und sein Team beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Innerhalb kürzester Zeit wird das friedliche Münster von einer Mordserie erschüttert. Mehrere junge Frauen werden binnen weniger Wochen erdrosselt. Zunächst führt die Spur Winter zur Münsteraner Oberschicht. Haben die Söhne des bekannten Unternehmers, die beide ein Verhältnis zu einem der Opfer hatten, etwas mit den Morden zu tun? Und in welchem Zusammenhang steht der weit zurückliegende Mord an einer Bochumer Prostituierten mit der Mordserie? Winter verfolgt verbissen verschiedene Spuren und hat dabei schwer an seiner eigenen Vergangenheit zu tragen. Preis: 17,90 Euro
„Märchen des Münsterlandes – Märchen, Sagen, Spukgeschichten“ von Oliver Geister
Geschichtensammlung – Das Münsterland ein Märchenland? Das klingt wie ein Lügenmärchen, doch das ist es nicht! Münster und seine Umgebung sind reich an Märchen, Sagen und Spukgeschichten. Einige haben schon die Brüder Grimm für ihre „Kinder- und Hausmärchen“ gesammelt. Warum es damals beinahe eine „Märchenliebe“ zwischen Jenny, der älteren Schwester von Annette von Droste-Hülshoff, und Wilhelm Grimm gegeben hätte, und weshalb Annette eben jenen Grimm schlecht schlafen ließ, erfahren Sie hier auf Ihrem Ausflug ins märchenhafte Münsterland. „Märchen des Münsterlands“ – eine Sammlung auserlesener Märchen mit Herkunftsnachweisen und Kommentaren. Ein Buch zum (Vor-)Lesen und Vorlesen lassen. Denn Sie erhalten zugleich einen kostenlosen Zugang zu einer Hörbuchfassung, die die hier wiedergegebenen Märchen lebendig werden lässt. Preis: 9,90 Euro
„Mehr Massel als Brassel“ von Marion Lohoff-Börger
Sachbuch – Endlich Masematte verstehen und einen toften Lenz hegen! Auf vergnügliche Weise erfährt die Leserschaft, ob Münster jovel oder schofel ist und in einem nicht allzu ernst gemeinten Grundkurs Masematte, wie man sich standesgemäß in einer Katschemme (Kneipe) auszudrücken hat. Kurze humorvolle Texte erzählen, wie das Leben vom Kotens-Wuddi (Kinderwagen) bis zum Peigelscharrett (Leichenwagen) so spielt. Die Autorin rakawehlt (erzählt) mit viel Schmackes drei Märchen der Gebrüder Grimm und lässt es am Ende sogar hamel (sehr) weihnachten. Gut gelaunt und mit viel Sprachwitz, aber manchmal mit nachdenklich stimmenden Anklängen, lässt Marion Lohoff-Börger ein unbedingt erhaltenswertes Sprachgut der Stadt Münster wiederaufleben. Sie wünscht ihrer Leserschaft „hamel Jontev“ (viel Spaß) beim Lesen und „dat Ihr euch auch ömmes hamel beömmeln tut“. Preis: 9,90 Euro
Dieser Beitrag ist in Kooperation mit Agenda Verlag entstanden und enthält bezahlte Werbung.